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   BAG, 20.07.2023 - 6 AZR 256/22   

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BAG, 20.07.2023 - 6 AZR 256/22 (https://dejure.org/2023,17310)
BAG, Entscheidung vom 20.07.2023 - 6 AZR 256/22 (https://dejure.org/2023,17310)
BAG, Entscheidung vom 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 (https://dejure.org/2023,17310)
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Volltextveröffentlichungen (9)

  • IWW
  • Wolters Kluwer

    Abschließende Regelung in einem Tarifvertrag; Wortauslegung eines Tarifvertrags; Verständnis der Tarifvertragsparteien zu den im TVEZ aufgeführten Musikinstrumenten; Ergänzende Auslegung oder analoge Anwendung eines Tarifvertrags nur bei dessen Lückenhaftigkeit; Weiter ...

  • rewis.io

    Tarifvertrag - Erschwerniszuschläge - Gleichbehandlung

  • rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)

    Tarifauslegung; Gleichbehandlungsgrundsatz - Erschwerniszuschläge an Theatern und Bühnen; Orchesterwart; Willkürkontrolle; Tarifvertrag; Gleichbehandlung

  • rechtsportal.de

    Tarifauslegung; Gleichbehandlungsgrundsatz - Erschwerniszuschläge an Theatern und Bühnen; Orchesterwart; Willkürkontrolle; Tarifvertrag; Gleichbehandlung

  • datenbank.nwb.de

    Tarifvertrag - Erschwerniszuschläge - Gleichbehandlung

Kurzfassungen/Presse

  • anwaltonline.com(Abodienst, kostenloses Probeabo) (Kurzinformation)

    Erschwerniszuschläge im Tarifrecht

Besprechungen u.ä.

  • juris (Entscheidungsbesprechung)

    Rechtskontrolle tariflicher Erschwerniszuschläge (jurisPR-ArbR 2/2024 Anm. 1)

Sonstiges

  • Bundesarbeitsgericht (Verfahrensmitteilung)

    Erschwerniszuschlag " Auslegung von § 21 Position 828 und 829 5 TVEZ - abschließende Regelung - Analogieverbot?

Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • ZIP 2024, 320
  • NZA 2023, 1538
 
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Wird zitiert von ... (10)Neu Zitiert selbst (27)

  • BAG, 22.03.2023 - 10 AZR 553/20

    Tarifliche Nachtarbeitszuschläge - Gleichheitssatz

    Auszug aus BAG, 20.07.2023 - 6 AZR 256/22
    (1) Die Tarifvertragsparteien - auch die des öffentlichen Dienstes (dazu BAG 19. Dezember 2019 - 6 AZR 563/18 - Rn. 20, BAGE 169, 163; kritisch Ulber/Klocke RdA 2021, 178, 187 f.; Latzel ZfA 2020, 526, 535 f.)  - sind bei ihrer Normsetzung nicht unmittelbar an Grundrechte gebunden (st. Rspr., vgl. zuletzt BAG 22. März 2023 - 10 AZR 553/20 - Rn. 18 mwN; ausführlich BAG 19. Dezember 2019 - 6 AZR 563/18 - Rn. 19 f., aaO) .

    Diese Grenze ist zu beachten, obwohl Tarifnormen nicht selten Ergebnisse tarifpolitischer Kompromisse sind ("Gesamtpaket"), und kann damit zur Beschränkung der durch Art. 9 Abs. 3 GG geschützten Rechte der Tarifvertragsparteien führen (BAG 22. März 2023 - 10 AZR 553/20 - Rn. 19 mwN).

    Es genügt, wenn für die getroffene Regelung ein sachlich vertretbarer Grund vorliegt, der dem Differenzierungsziel und dem Ausmaß der Ungleichbehandlung angemessen ist (vgl. BAG 22. März 2023 - 10 AZR 553/20 - Rn. 20 f.; 19. November 2020 - 6 AZR 449/19 - Rn. 22; vgl. auch BVerfG 28. Juni 2022 - 2 BvL 9/14 ua. - Rn. 70 mwN, BVerfGE 162, 277) .

    Insoweit sind die Tarifvertragsparteien wegen § 6 Abs. 5 ArbZG anders als bei der Gewährung anderer tariflicher Leistungen in gewissem Maß inhaltlich gebunden (dazu BAG 22. März 2023 - 10 AZR 553/20 - Rn. 25) .

    Darum sind Zwecke erforderlich, die sich dem Tarifvertrag durch Auslegung entnehmen lassen (vgl. BAG 22. März 2023 - 10 AZR 553/20 - Rn. 21) .

  • BAG, 19.11.2020 - 6 AZR 449/19

    Einführung der stufengleichen Höhergruppierung im TVöD (VKA) -

    Auszug aus BAG, 20.07.2023 - 6 AZR 256/22
    Die Gerichte sind darum aufgrund des Schutzauftrags der Verfassung auch verpflichtet, gleichheitswidrige Differenzierungen in Tarifnormen zu unterbinden (BAG 19. November 2020 - 6 AZR 449/19 - Rn. 21 mwN) .

    Es genügt, wenn für die getroffene Regelung ein sachlich vertretbarer Grund vorliegt, der dem Differenzierungsziel und dem Ausmaß der Ungleichbehandlung angemessen ist (vgl. BAG 22. März 2023 - 10 AZR 553/20 - Rn. 20 f.; 19. November 2020 - 6 AZR 449/19 - Rn. 22; vgl. auch BVerfG 28. Juni 2022 - 2 BvL 9/14 ua. - Rn. 70 mwN, BVerfGE 162, 277) .

    Die den Tarifvertragsparteien bei der Festlegung solcher situationsgebundenen Zulagen zukommende Einschätzungsprärogative ist ebenso wie bei Stichtagsregelungen als "Typisierungen in der Zeit" (dazu BAG 19. November 2020 - 6 AZR 449/19 - Rn. 24) grundsätzlich erst dann überschritten, wenn das Willkürverbot als äußerste Grenze der Tarifautonomie verletzt ist.

  • BVerfG, 28.06.2022 - 2 BvL 9/14

    Ausschluss ausländischer Staatsangehöriger mit humanitären Aufenthaltstiteln vom

    Auszug aus BAG, 20.07.2023 - 6 AZR 256/22
    Es genügt, wenn für die getroffene Regelung ein sachlich vertretbarer Grund vorliegt, der dem Differenzierungsziel und dem Ausmaß der Ungleichbehandlung angemessen ist (vgl. BAG 22. März 2023 - 10 AZR 553/20 - Rn. 20 f.; 19. November 2020 - 6 AZR 449/19 - Rn. 22; vgl. auch BVerfG 28. Juni 2022 - 2 BvL 9/14 ua. - Rn. 70 mwN, BVerfGE 162, 277) .

    Jedenfalls bei dieser Willkürkontrolle ist - anders als bei personenbezogenen oder sich denen des Art. 3 Abs. 3 GG annähernden Differenzierungskriterien in Gesetzen (vgl. BVerfG 21. Juli 2022 - 1 BvR 469/20 ua. - Rn. 156 f., BVerfGE 162, 378; 28. Juni 2022 - 2 BvL 9/14 ua. - Rn. 71 f. mwN, BVerfGE 162, 277)  - deshalb nicht ausschlaggebend, ob die maßgeblichen Gründe im Tariftext Niederschlag gefunden haben oder diesem zumindest im Wege der Auslegung zu entnehmen sind.

  • BAG, 17.12.2009 - 6 AZR 665/08

    Begünstigung von Arbeitern gegenüber Angestellten bei Überleitung in den TVöD

    Auszug aus BAG, 20.07.2023 - 6 AZR 256/22
    Solche an situationsgebundene Kriterien anknüpfenden Festlegungen beruhen wesentlich auf tarifpolitischen Wertungen und Gestaltungen im Bereich der Lohnfindung, die nach der Konzeption des Grundgesetzes grundsätzlich den Tarifvertragsparteien übertragen ist, weil dies nach Überzeugung des Verfassungsgebers zu sachgerechteren Ergebnissen als eine staatlich beeinflusste Lohnfindung führt (BAG 22. Februar 2023 - 10 AZR 397/20 - Rn. 68; 17. Dezember 2009 - 6 AZR 665/08 - Rn. 19 unter Bezugnahme auf BVerfG 4. Juli 1995 - 1 BvF 2/86 ua. - BVerfGE 92, 365; 26. Juni 1991 - 1 BvR 779/85 - BVerfGE 84, 212).

    Das schließt auch die Befugnis zu Zulagenregelungen ein, die Betroffenen ungerecht und Außenstehenden nicht zwingend sachgerecht erscheinen (vgl. BAG 22. Februar 2023 - 10 AZR 397/20 - Rn. 68; 17. Dezember 2009 - 6 AZR 665/08 - Rn. 19) .

  • BAG, 22.02.2023 - 10 AZR 397/20

    Tarifliche Nachtarbeitszuschläge - Gleichheitssatz

    Auszug aus BAG, 20.07.2023 - 6 AZR 256/22
    Solche an situationsgebundene Kriterien anknüpfenden Festlegungen beruhen wesentlich auf tarifpolitischen Wertungen und Gestaltungen im Bereich der Lohnfindung, die nach der Konzeption des Grundgesetzes grundsätzlich den Tarifvertragsparteien übertragen ist, weil dies nach Überzeugung des Verfassungsgebers zu sachgerechteren Ergebnissen als eine staatlich beeinflusste Lohnfindung führt (BAG 22. Februar 2023 - 10 AZR 397/20 - Rn. 68; 17. Dezember 2009 - 6 AZR 665/08 - Rn. 19 unter Bezugnahme auf BVerfG 4. Juli 1995 - 1 BvF 2/86 ua. - BVerfGE 92, 365; 26. Juni 1991 - 1 BvR 779/85 - BVerfGE 84, 212).

    Das schließt auch die Befugnis zu Zulagenregelungen ein, die Betroffenen ungerecht und Außenstehenden nicht zwingend sachgerecht erscheinen (vgl. BAG 22. Februar 2023 - 10 AZR 397/20 - Rn. 68; 17. Dezember 2009 - 6 AZR 665/08 - Rn. 19) .

  • BAG, 22.09.2016 - 6 AZR 432/15

    Besitzstandszulage nach § 11 Abs. 1 TVÜ-VKA bei Unterbrechung der

    Auszug aus BAG, 20.07.2023 - 6 AZR 256/22
    aa) Dies folgt bereits daraus, dass es in § 21 Positionen 828, 829 TVEZ an in Tarifverträgen sonst üblichen Formulierungen fehlt, die auf eine nur beispielhafte Aufzählung hindeuten, wie "zB", "insbesondere" oder "etwa" (vgl. BAG 12. September 2022 - 6 AZR 261/21 - Rn. 19; 22. September 2016 - 6 AZR 432/15 - Rn. 18 mwN; siehe etwa auch Abschnitt H Nr. 6 des Anhangs zu § 5 Teil A des Landesbezirklichen Tarifvertrags zum TVöD im Bereich des KAV Nordrhein-Westfalen: "ähnlich schwere Instrumente") .

    Eine Analogie kommt regelmäßig nur in Betracht, wenn die normative Regelung eine planwidrige Lücke aufweist, zu deren Ausfüllung die Übertragung der Rechtsfolge eines normativen Tatbestands auf einen vergleichbaren, aber in der Norm nicht geregelten Tatbestand erforderlich ist (vgl. BAG 22. März 2018 - 6 AZR 834/16 - Rn. 19; 15. Dezember 2016 - 6 AZR 603/15 - Rn. 25; 22. September 2016 - 6 AZR 432/15 - Rn. 19; 22. Juni 2016 - 10 AZR 806/14 - Rn. 23, BAGE 155, 304) .

  • LAG Baden-Württemberg, 15.07.2022 - 12 Sa 91/21

    Erschwerniszuschlag - § 19 TVöD als Rahmenvorschrift - Tragen einer FFP-2 Maske -

    Auszug aus BAG, 20.07.2023 - 6 AZR 256/22
    Dies ist mangels Neuabschluss eines landesbezirklichen Erschwerniszuschlagstarifvertrags auch nach Einführung des TVöD noch der Fall (§ 23 Abs. 1 Satz 1 Spiegelstrich 1 TVÜ-VKA; vgl. LAG Baden-Württemberg 15. Juli 2022 - 12 Sa 91/21 - zu B II 3 der Gründe) .

    Dieser betont ausdrücklich den abschließenden Charakter der Kataloge der Erschwerniszuschläge (vgl. LAG Baden-Württemberg 15. Juli 2022 - 12 Sa 91/21 - zu B II 3 der Gründe) .

  • BVerfG, 24.01.2012 - 1 BvL 21/11

    Ausschluss der Speisegaststätten von der Erlaubnis zur Einrichtung abgetrennter

    Auszug aus BAG, 20.07.2023 - 6 AZR 256/22
    Erforderlich ist vielmehr die objektive Unangemessenheit der Norm im Verhältnis zu der tatsächlichen Situation, die sie regeln soll, und damit objektive Willkür (vgl. BVerfG 24. Januar 2012 - 1 BvL 21/11 - Rn. 47, BVerfGE 130, 131) .
  • BVerfG, 21.07.2022 - 1 BvR 469/20

    Erfolglose Verfassungsbeschwerden gegen die Pflicht zum Nachweis einer Impfung

    Auszug aus BAG, 20.07.2023 - 6 AZR 256/22
    Jedenfalls bei dieser Willkürkontrolle ist - anders als bei personenbezogenen oder sich denen des Art. 3 Abs. 3 GG annähernden Differenzierungskriterien in Gesetzen (vgl. BVerfG 21. Juli 2022 - 1 BvR 469/20 ua. - Rn. 156 f., BVerfGE 162, 378; 28. Juni 2022 - 2 BvL 9/14 ua. - Rn. 71 f. mwN, BVerfGE 162, 277)  - deshalb nicht ausschlaggebend, ob die maßgeblichen Gründe im Tariftext Niederschlag gefunden haben oder diesem zumindest im Wege der Auslegung zu entnehmen sind.
  • BVerfG, 26.06.1991 - 1 BvR 779/85

    Aussperrung

    Auszug aus BAG, 20.07.2023 - 6 AZR 256/22
    Solche an situationsgebundene Kriterien anknüpfenden Festlegungen beruhen wesentlich auf tarifpolitischen Wertungen und Gestaltungen im Bereich der Lohnfindung, die nach der Konzeption des Grundgesetzes grundsätzlich den Tarifvertragsparteien übertragen ist, weil dies nach Überzeugung des Verfassungsgebers zu sachgerechteren Ergebnissen als eine staatlich beeinflusste Lohnfindung führt (BAG 22. Februar 2023 - 10 AZR 397/20 - Rn. 68; 17. Dezember 2009 - 6 AZR 665/08 - Rn. 19 unter Bezugnahme auf BVerfG 4. Juli 1995 - 1 BvF 2/86 ua. - BVerfGE 92, 365; 26. Juni 1991 - 1 BvR 779/85 - BVerfGE 84, 212).
  • BVerfG, 04.07.1995 - 1 BvF 2/86

    Kurzarbeitergeld

  • BAG, 19.12.2019 - 6 AZR 563/18

    Grundrechtsbindung der Tarifvertragsparteien

  • BAG, 20.07.2022 - 10 AZR 41/22

    Tariflicher Erschwerniszuschlag - Atemschutzmaske

  • BAG, 13.10.2021 - 10 AZR 729/19

    Erfolgsabhängige Vergütung - Zielvereinbarung - billiges Ermessen

  • BAG, 22.06.2016 - 10 AZR 806/14

    Berechnung von Sozialkassenbeiträgen - vermutete Schwarzgeldabrede

  • BAG, 16.03.2023 - 6 AZR 130/22

    TV-Ärzte/VKA - "Aufstellung" des Dienstplans - Zuschlag

  • BAG, 23.04.2013 - 3 AZR 23/11

    Betriebliche Altersversorgung - Berechnung einer Betriebsrente -

  • BVerfG, 20.03.2023 - 1 BvR 669/18

    Teilweise erfolgreiche Verfassungsbeschwerden betreffend Vergütung

  • BAG, 11.07.2019 - 6 AZR 460/18

    Sollarbeitszeitreduzierung gemäß § 8 Abs. 3 TV-V - Abgrenzung zu § 6 Abs. 3 Satz

  • BAG, 15.12.2016 - 6 AZR 603/15

    Aufstieg einer in einer Mensa beschäftigten Küchenhilfe in die Stufe 6 der

  • BAG, 16.07.2019 - 1 AZR 537/17

    Unzulässiges Teilurteil - Abfindungsanspruch - mittelbare Benachteiligung wegen

  • BAG, 17.12.2015 - 6 AZR 768/14

    Geriatriezulage bei ambulanter Pflege

  • BAG, 22.03.2018 - 6 AZR 834/16

    Ausgleich für Feiertagsarbeit im Rahmen des TV-N MV

  • BAG, 13.08.1992 - 6 AZR 316/91

    Pflicht eines Orchesterwartes zum Transport schwerer Tasteninstrumente -

  • BAG, 12.09.2022 - 6 AZR 261/21

    Bestandsschutzklage - Nichtbeschäftigung - Stufenaufstieg

  • LAG Baden-Württemberg, 01.06.2022 - 19 Sa 92/21

    Erschwerniszuschläge an Theatern und Bühnen - Tragen von Instrumenten, E-Piano,

  • ArbG Mannheim, 02.12.2021 - 8 Ca 178/21

    Erschwerniszuschläge an Theatern und Bühnen - Tragen von Instrumenten -

  • BAG, 25.01.2024 - 6 AZR 119/23

    Tatbestand - Beweiskraft - Überleitung in S-Tabelle

    Voraussetzung für eine ergänzende Auslegung ist, dass entweder eine unbewusste Regelungslücke vorliegt oder eine Regelung nachträglich lückenhaft geworden ist (BAG 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Rn. 33; 23. April 2013 - 3 AZR 23/11 - Rn. 29 mwN) .

    Für die Beantwortung der Frage, ob es sich um eine bewusste oder unbewusste Tariflücke handelt, ist auf den Willen der Tarifvertragsparteien abzustellen (BAG 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Rn. 33; 11. Juli 2019 - 6 AZR 460/18 - Rn. 26 mwN) .

    Das ist notwendige Folge des Kompromisscharakters des Tarifvertrags ("Gesamtpaket", vgl. dazu BAG 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Rn. 37; 24. September 2008 - 6 AZR 76/07 - Rn. 27, BAGE 128, 73) .

    Diese Grenze ist zu beachten, obwohl Tarifnormen nicht selten Ergebnisse tarifpolitischer Kompromisse sind ("Gesamtpaket"), und kann damit zur Beschränkung der durch Art. 9 Abs. 3 GG geschützten Rechte der Tarifvertragsparteien führen (BAG 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Rn. 37) .

    b) Allerdings steht den Tarifvertragsparteien bei ihrer Normsetzung aufgrund der durch Art. 9 Abs. 3 GG geschützten Tarifautonomie ein weiter Gestaltungsspielraum zu (ausführlich zuletzt BAG 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Rn. 38 mwN) .

    Das schließt auch die Befugnis zu Entgeltregelungen ein, die Betroffenen ungerecht und Außenstehenden nicht zwingend sachgerecht erscheinen (vgl. BAG 23. August 2023 - 10 AZR 384/20 - Rn. 69; 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Rn. 39; 25. Januar 2012 - 4 AZR 147/10 - Rn. 32 , BAGE 140, 291; 17. Dezember 2009 - 6 AZR 665/08 - Rn. 19) .

    Die den Tarifvertragsparteien zukommende Einschätzungsprärogative ist deshalb bei Regelungen zur Überleitung in neue Entgeltsysteme ebenso wie bei Stichtagsregelungen als "Typisierungen in der Zeit" (dazu BAG 19. November 2020 - 6 AZR 449/19 - Rn. 24) und bei Bestimmungen über den Ausgleich von Erschwernissen (mit Ausnahme der Zuschläge für die Arbeitsleistung während der tarifvertraglich definierten Nachtzeit, BAG 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Rn. 39, 41) grundsätzlich erst dann überschritten, wenn das Willkürverbot als äußerste Grenze der Tarifautonomie verletzt ist.

    Das ist der Fall, wenn sich ein vernünftiger, aus der Natur der Sache ergebender oder sonst sachlich einleuchtender Grund für eine Differenzierung oder Gleichbehandlung nicht finden lässt (vgl. BVerfG 20. März 2023 - 1 BvR 669/18 ua. - Rn. 15; zur Willkürkontrolle auch BAG 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Rn. 39 mwN) .

  • BAG, 25.01.2024 - 6 AZR 363/22

    Höhergruppierung nach Stellenhöherbewertung im TV-L

    (4) Entgegen der Auffassung der Klägerin liegt damit auch keine (un)bewusste Regelungslücke vor, die im Wege ergänzender Tarifvertragsauslegung zu schließen wäre (vgl. zu deren Grundsätzen BAG 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Rn. 33 mwN) .

    Die Gerichte sind darum aufgrund des Schutzauftrags der Verfassung auch verpflichtet, gleichheitswidrige Differenzierungen in Tarifnormen zu unterbinden (ausführlich BAG 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Rn. 37 mwN) .

    Solche Stichtagsregelungen verletzen als "Typisierungen in der Zeit" Art. 3 Abs. 1 GG daher erst dann, wenn der Stichtag willkürlich gesetzt ist (vgl. BVerfG 20. März 2023 - 1 BvR 669/18 ua. - Rn. 15; BAG 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Rn. 39) .

  • ArbG Essen, 23.10.2023 - 6 Ca 1687/23
    aa) Die Tarifvertragsparteien sind bei ihrer Normsetzung nicht unmittelbar an Grundrechte gebunden (BAG, 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Rn. 37; BAG 22. März 2023 - 10 AZR 553/20 - Rn. 18 mwN; BAG 19. Dezember 2019 - 6 AZR 563/18 - Rn. 19 f).

    Diese Grenze ist zu beachten, obwohl Tarifnormen nicht selten Ergebnisse tarifpolitischer Kompromisse sind ("Gesamtpaket"), und kann damit zur Beschränkung der durch Art. 9 Abs. 3 GG geschützten Rechte der Tarifvertragsparteien führen (BAG, 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 -, Rn. 37BAG 22. März 2023 - 10 AZR 553/20 - Rn. 19 mwN).

    Es genügt, wenn für die getroffene Regelung ein sachlich vertretbarer Grund vorliegt, der dem Differenzierungsziel und dem Ausmaß der Ungleichbehandlung angemessen ist (BAG, Urteil vom 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 -, Rn. 38; BAG 22. März 2023 - 10 AZR 553/20 - Rn. 20 f.; 19. November 2020 - 6 AZR 449/19 - Rn. 22; vgl. auch BVerfG 28. Juni 2022 - 2 BvL 9/14 ua. - Rn. 70 mwN, BVerfGE 162, 277).

    Solche an situationsgebundene Kriterien anknüpfenden Festlegungen beruhen wesentlich auf tarifpolitischen Wertungen und Gestaltungen im Bereich der Lohnfindung, die nach der Konzeption des Grundgesetzes grundsätzlich den Tarifvertragsparteien übertragen ist, weil dies nach Überzeugung des Verfassungsgebers zu sachgerechteren Ergebnissen als eine staatlich beeinflusste Lohnfindung führt (BAG, 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 -, Rn. 39; BAG 22. Februar 2023 - 10 AZR 397/20 - Rn. 68; 17. Dezember 2009 - 6 AZR 665/08 - Rn. 19 unter Bezugnahme auf BVerfG 4. Juli 1995 - 1 BvF 2/86 ua. - BVerfGE 92, 365; 26. Juni 1991 - 1 BvR 779/85 - BVerfGE 84, 212).

    Das schließt auch die Befugnis zu Zulagenregelungen ein, die Betroffenen ungerecht und Außenstehenden nicht zwingend sachgerecht erscheinen (BAG, 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 -, Rn. 39; BAG 22. Februar 2023 - 10 AZR 397/20 - Rn. 68; 17. Dezember 2009 - 6 AZR 665/08 - Rn. 19).

  • BAG, 05.10.2023 - 6 AZR 333/22

    Tarifliche Entgeltregelung - Schutzbereich von Art. 12 GG

    Die Voraussetzungen einer solchen Auslegung liegen nicht vor (vgl. zu den Voraussetzungen der ergänzenden Tarifauslegung zB BAG 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Rn. 33 mwN) .

    Mit diesem Tarifverständnis verstößt § 17 Abs. 4 Satz 5 TV-L nicht gegen höherrangiges Recht (vgl. zur mittelbaren Grundrechtsbindung der Tarifvertragsparteien zB: BAG 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Rn. 37 mwN; 22. März 2023 - 10 AZR 553/20 - Rn. 18 mwN; ausführlich BAG 19. Dezember 2019 - 6 AZR 563/18 - Rn. 19 f., BAGE 169, 163) .

    Die von den Tarifvertragsparteien für die Stufenzuordnung nach Höher- oder Herabgruppierung vorgesehenen beschränkten Kompensationen sind von ihrem Gestaltungsspielraum (ausführlich zum Gestaltungsspielraum der Tarifvertragsparteien vgl. zB BAG 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Rn. 38 f. mwN) gedeckt und deshalb nicht zu beanstanden.

  • BAG, 22.02.2024 - 6 AZR 133/23

    KraftfahrerTV Bund - Stufenzuordnung - einschlägige Berufserfahrung

    Weder liegt - ausgehend vom Willen der Tarifvertragsparteien - die hierfür erforderliche unbewusste Regelungslücke vor, noch ist die Regelung nachträglich lückenhaft geworden (vgl. zu den Voraussetzungen einer ergänzenden Tarifauslegung BAG 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Rn. 33; 11. Juli 2019 - 6 AZR 460/18 - Rn. 26 mwN; 23. April 2013 - 3 AZR 23/11 - Rn. 29 mwN) .
  • ArbG Dortmund, 02.11.2023 - 6 Ca 2854/23
    "Die Tarifvertragsparteien sind bei ihrer Normsetzung nicht unmittelbar an Grundrechte gebunden (BAG, 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Rn. 37; BAG 22. März 2023 - 10 AZR 553/20 - Rn. 18 mwN, BAG 19. Dezember 2019 - 6 AZR 563/18 - Rn. 19 f).

    Diese Grenze ist zu beachten, obwohl Tarifnormen nicht selten Ergebnisse tarifpolitischer Kompromisse sind ("Gesamtpaket"), und kann damit zur Beschränkung der durch Art. 9 Abs. 3 GG geschützten Rechte der Tarifvertragsparteien führen (BAG, 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 -, Rn. 37BAG 22. März 2023 - 10 AZR 553/20 - Rn. 19 mwN).

    Es genügt, wenn für die getroffene Regelung ein sachlich vertretbarer Grund vorliegt, der dem Differenzierungsziel und dem Ausmaß der Ungleichbehandlung angemessen ist (BAG, Urteil vom 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 -, Rn. 38; BAG 22. März 2023 - 10 AZR 553/20 - Rn. 20 f.; 19. November 2020 - 6 AZR 449/19 - Rn. 22; vgl. auch BVerfG 28. Juni 2022 - 2 BvL 9/14 ua. - Rn. 70 mwN, BVerfGE 162, 277).

    Solche an situationsgebundene Kriterien anknüpfenden Festlegungen beruhen wesentlich auf tarifpolitischen Wertungen und Gestaltungen im Bereich der Lohnfindung, die nach der Konzeption des Grundgesetzes grundsätzlich den Tarifvertragsparteien übertragen ist, weil dies nach Überzeugung des Verfassungsgebers zu sachgerechteren Ergebnissen als eine staatlich beeinflusste Lohnfindung führt (BAG, 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 -, Rn. 39; BAG 22. Februar 2023 - 10 AZR 397/20 - Rn. 68; 17. Dezember 2009 - 6 AZR 665/08 - Rn. 19 unter Bezugnahme auf BVerfG 4. Juli 1995 - 1 BvF 2/86 ua. - BVerfGE 92, 365; 26. Juni 1991 - 1 BvR 779/85 - BVerfGE 84, 212).

    Das schließt auch die Befugnis zu Zulagenregelungen ein, die Betroffenen ungerecht und Außenstehenden nicht zwingend sachgerecht erscheinen (BAG, 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 -, Rn. 39; BAG 22. Februar 2023 - 10 AZR 397/20 - Rn. 68; 17. Dezember 2009 - 6 AZR 665/08 Rn. 19).

  • LAG Baden-Württemberg, 20.09.2023 - 12 Sa 90/20

    Nachtzuschläge - Aussetzung - Verfassungsbeschwerde - Gesamtabwägung -

    Ein Tarifvertrag enthält naturgemäß eine Vielzahl an Differenzierungen, die oftmals nur Teil eines größeren "Gesamtpakets" sind (dazu BAG 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Rn. 37).

    Die nach dem Willen der Tarifvertragsparteien für die Ausgestaltung der Tarifregelung maßgeblichen Gründe müssen sich insoweit weder ausdrücklich noch durch Auslegung dem Tarifvertrag entnehmen lassen (BAG 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Leitsatz 2 und Rn. 39).

    Dabei hat sich der 6. Senat zwar zur Rechtsprechung des 10. Senats im Rahmen der Nachtzuschläge abgegrenzt und ausgeführt, dort sei der Prüfungsmaßstab wegen der inhaltlichen Bindung der Tarifvertragsparteien aufgrund von § 6 Abs. 5 ArbZG anders (BAG 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Rn. 41).

  • ArbG Essen, 16.04.2024 - 3 Ca 2231/23

    Volle Inflationsausgleichsprämie während der Elternzeit

    Erforderlich ist vielmehr die objektive Unangemessenheit der Norm im Verhältnis zu der tatsächlichen Situation, die sie regeln soll, und damit objektive Willkür (vgl. BAG vom 20.07.2023 - 6 AZR 256/22, juris Rdn. 37ff.).
  • BAG, 13.09.2023 - 10 AZR 270/22

    Beitragspflicht zur Zusatzversorgungskasse der Brot- und Backwarenindustrie -

    Hiergegen spricht, dass dieser Begriff nicht mit Zusätzen, wie ua., oä., zB, insbesondere oder dergleichen verbunden ist, wie sie die Tarifvertragsparteien zB in den weiteren Wortlaut von § 1 Buchst. b Nr. 1 Alt. 2 ZVK-TV 2009 ("insbesondere") und in § 5 Nr. 3 Unterabs. 3 Buchst. b ZVK-TV 2009 ("o. ä.") aufgenommen haben, die auf eine nur beispielhafte Aufzählung hindeuten (vgl. BAG 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Rn. 23) .
  • LAG Hessen, 29.06.2023 - 9 Sa 1191/22
    Es genügt, wenn für die getroffene Regelung ein sachlich vertretbarer Grund vorliegt, der dem Differenzierungsziel und dem Ausmaß der Ungleichbehandlung angemessen ist (BAG, Urteil vom 20. Juli 2023 - 6 AZR 256/22 - Rn. 38, juris; BAG, Urteil vom 22. März 2023 - 10 AZR 553/20 - Rn. 20f., juris).
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